Seit der Steinzeit (1,2 Mio. Jahre bis 2200 v. Chr.) – das heißt seit vielen tausenden, ja zehntausenden von Jahren vor Christus gibt es die Megalithen, die Zeugnisse menschlicher Besiedelung sind – auch in dieser Gegend. Deren genaue Datierung ist nach wie vor problematisch. Es gibt Dolmen, die Steingräber, und auch Menhire (gleich zwei Stück) hier zu finden. Ein oft strapaziertes Missverständnis ist es, die Gallier oder Kelten (Asterix lässt grüßen) damit in Verbindung zu bringen, was aber völliger Quatsch ist, da die nur einige hundert Jahre vor Christus (siehe Julius Cäsar, 100 vor Christus geboren, 44 v. Chr. ermordet) eine geschichtliche Rolle spielten. Zwischen Menhiren und Gallier bzw. Kelten liegen tausende von Jahren.
Mindestens seit dem Mittelalter findet man den Namen „Brignogan oder Brignaugan“ als Bezeichnung für einen kleinen Weiler, zugehörig zur Gemeinde bzw. Pfarrbezirk von Plounéour-Trèz, und auch als Ortsangabe für einen Hafenbereich, genannt „Port de Pontusval“. Sprachliche Untersuchungen ergeben eine wahrscheinliche Herkunft aus dem Altbretonischen „bre oder bri“ gleich „Hügel, Kuppe, Erhebung“ und aus dem Eigen- oder Familiennamen „ogan“.
Der Name dieses Weilers, der etwa auf der Höhe der heutigen Mairie von Brignogan lag, wurde im Laufe der Zeit ein Synonym bzw. Sammelbegriff für mehrere ringsherum gelegene andere Weiler wie beispielsweise Le Garo, Le Scluz, Naod Hir oder Créac’h Bihan.
Mindestens seit Ende des 19. Jahrhunderts drängte sich der Name BRIGNOGAN immer stärker in den Vordergrund des Gespräches; die damalige Presse sprach eher über diesen Gemeindeteil als über die Hauptgemeinde Plounéour. Das kann man sehr plastisch anhand der Berichterstattung des Journals der damaligen Zeit „La Dépêche de Brest (et de l’Ouest)“ (1866 – 1944) nachvollziehen.
Bis 1934 blieb man ein Teil von Plounéour; danach ließ ein schon lange laufender Prozess der Separation eine unabhängige Kommune entstehen, die sich aber zum 1.1.2017 mit seinem früheren Hauptdorf wieder zu einer neuen Gemeinde zusammenschloss. Dieser Prozess war ein für die Bretagne typischer Prozess, der im Zusammenhang der touristischen Entwicklung begründet war, Ergebnis einer Konfrontation der sogenannten Modernen gegen die Traditionalisten. Erstere fühlten sich den neuen ökonomischen Chancen, die der aufkeimende Tourismus versprach, verpflichtet, wogegen letztere doch eher alles beim Alten lassen wollten bzw. diesen Chancen nicht trauten, womöglich auch fürchteten, nicht daran profitieren zu können.
Hervorzuheben ist natürlich auch, dass noch zu eben dieser Zeit und erst recht in der Vergangenheit die gesamte Region als extrem arme Gegend bekannt war, verspottet und missachtet als „Algensammler“ und zudem mit dem schlechten Ruf versehen, die unbarmherzigsten Wrackräuber der ganzen Küste zu sein.
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts hatten sich die Dinge begonnen zu entwickeln. Eine Eisenbahnlinie von Landerneau aus bediente die Küste, sogar eine Route Nationale, RN170 von Quimper kommend, erreichte Brignogan (heute zur „D770“ herabgestuft!) .Aber man blieb klein und eher gemütlich, immer dominiert von den Ferienhäusern und Zweitwohnsitzen.
Mit den siebziger Jahren und zum Beginn der Achtziger wurde aber immer klarer, dass die Bevölkerung und die Rolle der Gemeinde stark abnehmen würde.
Im neuen Jahrtausend trug man dem auch dadurch Rechnung und versuchte gegenzusteuern, indem diese neue Gemeinde etwas performanter aufgestellt wurde, die Zukunft anzugehen.