Im „Leon“, also der Gegend nördlich von Brest, in der ich jetzt lebe, gibt es ein Nationalgericht: den Kig Ha Farz. Bretonisch „KIG“ ist das Fleisch im Allgemeinen, z.B. ein Stück Schweinshaxe, „HA“ ist ein Bindewort, wie z.B. „und„, und „FARZ“ ist eine Zubereitung aus dunklem Buchweizenmehl, in einem Säckchen in Brühe gegart und dann zerbröselt – so wie in dieser Version. Was die Mehlspeise generell betrifft, gibt es auch die süßen Varianten wie den FAR mit Backpflaumen, eine Eierkuchen-ähnliche Zubereitung, und natürlich die CREPES. Im Beispiel ergibt sich: Fleisch mit Beilage – historisch befinden wie uns in der Vor-Kartoffel-Zeit – Mehlspeise herzhaft und dazu gedünstetes Gemüse wie z.B. Möhren.
Im Prinzip herz- und nahrhafte Angelegenheit, die sicherlich im historischen Kontext zu sehen ist – Fleisch als Ausnahme und Kostbarkeit. Insgesamt, könnte man meinen, dem deutschen „Eisbein„, wenn es um die Schweine-Variante geht, verwandt. Aber außer der Schweinehaxe sind auch andere Fleischstücke, bzw. Rind oder Kalb möglich. Wegen der Zubereitung mit Brühe, gibt es diese dann auch vorher als Suppe mit Gemüseeinlage.